Der Fliegende Hollaender - Вагнер Рихард Вильгельм

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Richard Wagner

Der Fliegende Hollaender. The Flying Dutchman

ARGUMENT

ACT I

A Norwegian brig is driven out of her course on the homeward voyage, and near the rockbound Norwegian Coast meets with the phantom ship of the Flying Dutchman. Daland, the captain of the Norwegian vessel, enters into a compact with the Flying Dutchman whose identity, however, is unknown to him, to give him a home and his daughter, Senta, for a wife, in consideration of the rich treasures stored away in the Flying Dutchmans ship.

ACT II

When the curtain rises, a bevy of Norwegian Girls, among whom are Dalands daughter, Senta and her nurse Mary, are discovered turning their spinning wheels and singing a spinning song. A picture of the Flying Dutchman adorns the wall, and Senta, after singing a ballad sketching in incoherent, passionate strains, a story of the subject of the picture, solemnly vows that she will become the means of terminating the torment, to which the Flying Dutchman is subjected, and who can only be saved by a woman unwaveringly constant in her love. During the confusion which ensues upon this avowal, the fathers arrival is announced. In the time intervening between this announcement and Dalands arrival, Erik, Sentas lover, pleads for his love, and endeavors to persuade Senta that her infatuation for a phantom lover will lead to her irretrievable ruin; but to no avail. Daland arrives and presents the Flying Dutchman to his daughter. Senta accepts him as her affianced husband.

ACT III

The curtain rises on the crew of the Norwegian brig singing a frolicking sailor song, and jesting with a bevy of girls, who bring them refreshments. The special object of their jest and fun (in which the girls also join), is the crew of the Flying Dutchman, whom they cannot persuade to join in their merry-making. They finally conclude that the crew of the neighboring ship must be dead, and the suspicion gains belief that the Flying Dutchman is playing one of his ugly tricks. The crew of the Flying Dutchman sing a fantastic song to which the Norwegian sailors intently listen, and whose weird words they finally endeavor to drown in a song of their own. Erik pleads again with Senta, and the Flying Dutchman appears on the scene, and orders his crew to prepare for immediate departure, thinking Senta had proven as faithless and inconstant in the love she had vowed him, as the rest of womankind he had come in contact with. Senta, however, vows that she will be true to him, and even after the Flying Dutchman discloses his identity, she does not falter in her resolution. Thine will I be, until death shall us part! she passionately exclaims and the curtain falls.

DRAMATIS PERSONAE

Sailors of the Norwegian Vessel. The Crew of the Flying Dutchman. Girls.

SCENE: The Norwegian Coast

ERSTER AKT

ERSTER AUFTRITT

Matrosen

Hohoje! Hohoje! Halloho! u. s. w.

Daland

Kein Zweifel! Sieben Meilen fort
Trieb uns der Sturm vom sichern Port.
So nah dem Ziel nach langer Fahrt,
War mir der Streich noch aufgespart!

Steuermann

Ho! Capitän!

Daland

Am Bord bei Euch, wie stehts?

Steuermann

Gut, Capitän! Wir sind auf sicherm Grund.

Daland

s ist Sandwyk-Strand, genau kenn ich die Bucht.
Verwünscht! schon sah am Ufer ich mein Haus,
Senta, mein Kind, glaubt ich schon zu umarmen.
Da bläst er aus dem Teufels-Loch heraus. . . .
Wer baut auf Wind, baut auf Satans Erbarmen!
Was hilfts? der Sturm lässt nach,
Wenn so er tobte, währts nicht lang.
He! Bursche! lange wart ihr wach;
Zur Ruhe denn, mir ists nicht bang!
Nun, Steuermann! die Wache nimmst Du wohl für mich?
Gefahr ist nicht, doch gut ists, wenn Du wachst.

Steuermann

Seid ausser Sorg! Schlaft ruhig, Capitän!

Steuermann

Mit Gewitter und Sturm aus fernem Meer
Mein Mädel, bin dir nah.
Über thurmhohe Fluth vom Süden her
Mein Mädel, ich bin da!
Mein Mädel, wenn nicht Südwind wär,
Ich nimmer wohl kam zu Dir;
Ach, lieber Südwind! blas noch mehr,
Mein Mädel verlangt nach mir!
Hohohe! Jolohe! Hoho! Ho! Ho! etc.
Von des Südens Gestad, aus weitem Land
Ich hab an Dich gedacht;
Durch Gewitter und Meer vom Mohrenstrand
Hab ich Dir was mitgebracht.
Mein Mädel, preis den Südwind hoch.
Ich bring Dir ein gülden Band;
Ach, lieber Südwind, blase doch!
Mein Mädel hätt gern den Tand.
Hoho! Ho jolohe! etc.

ZWEITE SCENE

Hollaender

Die Frist ist um, und abermals verstrichen
Sind sieben Jahr! Voll Überdruss wirft mich
Das Meer ans Land. . . Ha, stolzer Ocean!
In kurzer Frist sollst du mich wieder tragen!
Dein Trotz ist beugsam doch ewig meine Qual.
Das Heil, das auf dem Land ich suche, nimmer
Werd ich es finden! Euch, des Weltmeers Fluthen,
Bleib ich getreu, bis eure letzte Welle
Sich bricht und euer letztes Nass versiegt!
Wie oft in Meeres tiefsten Schlund
Stürzt ich voll Sehnsucht mich hinab,
Doch ach! den Tod, ich fand ihn nicht!
Da, wo der Schiffe furchtbar Grab,
Trieb mein Schiff ich zum Klippengrund,
Doch ach! mein Grab, es schloss sich nicht!
Verhöhnend droht ich dem Piraten,
Im wilden Kampfe hofft ich Tod:
Hier rief ich zeige deine Thaten!
Von Schätzen voll ist Schiff und Boot!
Doch ach! des Meers barbarscher Sohn
Schlägt bang das Kreuz und flieht davon!
Nirgends ein Grab! Niemals der Tod!
Dies der Verdammniss Schreck-Gebot.
Dich frage ich, gepriesner Engel Gottes,
Der meines Heils Bedingung mir gewann,
War ich Unselger Spielwerk Deines Spottes,
Als die Erlösung Du mir zeigtest an?
Vergebne Hoffnung! Furchtbar eitler Wahn!
Um ewge Treu auf Erden ists gethan!
Nur eine Hoffnung soll mir bleiben,
Nur eine unerschüttert stehn!
So lang der Erde Keim auch treiben,
So muss sie doch zu Grunde gehn.
Tag des Gerichtes, jüngster Tag!
Wann brichst du an in meiner Nacht?
Wann dröhnt er, der Vernichtungsschlag;
Mit dem die Welt zusammenkracht?
Wann alle Todten auferstehn,
Dann werde ich in Nichts vergehn!
Ihr Welten, endet euren Lauf!
Ewge Vernichtung, nimm mich auf!

Chor

Ewge Vernichtung, nimm uns auf!

DRITTE SCENE

Daland

He! Holla! Steuermann!

Steuermann

s ist nichts! s ist nichts!
Ach, lieber Südwind, blas noch mehr,
Mein Mädel. . . . .

Daland

Du siehst nichts? Gelt! Du wachest brav, mein Bursch! Dort liegt ein Schiff! Wie lange schliefst Du schon?

Steuermann

Zum Teufel auch! Verzeiht mir, Capitän!
Werda! Werda!

Daland

Es scheint, sie sind gerad so faul als wir.

Steuermann

Gebt Antwort! Schiff und Flagge!

Daland

Lass sein. Mich dünkt, ich seh den Capitän. He! Holla! Seemann! Nenne Dich! Wess Landes?

Hollaender

Weit komm ich her. Verwehrt bei Sturm und Wetter Ihr mir den Ankerplatz?

Daland

Behüt es Gott! Gastfreundschaft kennt der Seemann. Wer bist Du?

Hollaender

Holländer.

Daland

Gott zum Gruss! So trieb auch Dich
Der Sturm an diesen nackten Felsenstrand?
Mir gings nicht besser, wenig Meilen nur
Von hier ist meine Heimath; fast erreicht,
Musst ich aufs Neu mich von ihr wenden. Sag,
Woher kommst Du? Hast Schaden Du genommen?

Hollaender

Mein Schiff ist fest, es leidet keinen Schaden.
Durch Sturm und bösen Wind verschlagen,
Irr auf den Wassern ich umher;
Wie lange? weiss ich kaum zu sagen,
Schon zähl ich nicht die Jahre mehr.
Unmöglich dünkt michs, dass ich nenne
Die Länder alle, die ich fand:
Das Einzge nur, nach dem ich brenne,
Ich find es nicht; mein Heimathland!
Vergönne mir auf kurze Frist Dein Haus,
Und Deine Freundschaft soll Dich nicht gereun,
Mit Schätzen aller Gegenden und Zonen
Ist reich mein Schiff beladen: willst Du handeln,
So sollst Du sicher Deines Vortheils sein.

Daland

Wie wunderbar! Soll Deinem Wort ich glauben?
Ein Unstern, scheints, hat Dich bis jetzt verfolgt.
Um Dir zu dienen, biet ich, was ich kann;
Doch darf ich fragen, was Dein Schiff enthält?

Hollaender

Die seltensten der Schätze sollst Du sehn,
Kostbare Perlen, edelstes Gestein.
Blick hin und überzeuge Dich vom Werthe
Des Preises, den ich für ein gastlich Dach
Dir biete!

Daland

Wie? Ists möglich? Diese Schätze!
Wer ist so reich, den Preis dafür zu bieten?

Hollaender

Den Preis? So eben hab ich ihn genannt:
Dies für das Obdach einer einzgen Nacht!
Doch was Du siehst, ist nur der kleinste Theil
Von dem, was meines Schiffes Raum verschliesst.
Was frommt der Schatz? Ich habe weder Weib
Noch Kind, und meine Heimath find ich nie.
All meinen Reichthum biet ich Dir, wenn bei
Den Deinen Du mir neue Heimath giebst.

Daland

Was muss ich hören?

Hollaender

Hast Du eine Tochter?

Daland

Fürwahr, ein theures Kind.

Hollaender

Sie sei mein Weib!

Daland

Wie? Hör ich recht? Meine Tochter sein Weib?
Er selbst spricht aus den Gedanken:
Fast fürcht ich, wenn unentschlossen ich bleib,
Er müsst im Vorsatze wanken.
Wüsst ich, ob ich wach oder träume!
Kann ein Eidam willkommener sein?
Ein Thor, wenn das Glück ich versäume;
Voll Entzücken schlage ich ein.

Hollaender

Ach, ohne Weib, ohne Kind bin ich,
Nichts fesselt mich an die Erde.
Rastlos verfolgte das Schicksal mich,

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