Fesselnde Bande - Amy Blankenship страница 2.

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„Es reicht, Tristian.” Malcolm Hart warf seinem Sohn einen verärgerten Blick zu und wandte sich dann wieder seiner neuesten Freundin, Felicia, zu. Er beschloss für den Rest des Fluges die Oberhand über den Comlink zu übernehmen, damit sein Sohn keine Chance mehr haben würde, vor ihrem Gast noch mehr Nachteiliges über die Familie zu sagen.

Er lächelte die hübsche Rothaarige an, mit der er seit einigen Wochen ausging. Er hatte sie mit Geld betört, damit sie ihn begleitete und er sich mit ihr vor seiner Exfrau Lily zur Schau stellen konnte. Sie war diejenige gewesen, die auf die Scheidung bestanden hatte und deshalb hatte er große Lust, es ihr unter die Nase zu reiben.

Malcolm ging in den Reiseleiter-Modus und zeigte aus dem Fenster, um anzukündigen, dass sie fast angekommen waren. „Das ist das Resort, unmittelbar über der Anhöhe, Sanctuary … bestens bekannt für seine berühmte Hochzeitskapelle und seine Hochzeitssuiten.” Malcolm grinste Felicia spitzbübisch an. Er wusste, dass er ihre Hoffnung aufrechterhalten musste, damit sie ihre Rolle vor Lily durchaus gut spielen würde.

„Da die Bergkuppe oben ziemlich flach ist, hat dieser Ort so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann, ein Spa, einen riesigen Teich sowie Indoor-und Outdoor-Swimmingpools … und noch vieles mehr. Wir besitzen alles im Umkreis von ungefähr 50 Kilometern und haben das Land als Wildpark kennzeichnen lassen, damit niemand darauf bauen und seine Schönheit zerstören kann. Es führt nur eine Straße den Berg hinauf und das Tor am Fuß des Berges hält ungebetene Eindringlinge fern.”

„Wow … es ist alles so fabelhaft”, gurrte Felicia mit dieser hilfsbedürftig klingenden Stimme.

„Und am Fuße des Berges gibt es ein Indianerreservat der Apachen”, fuhr er fort. „Die meisten Angestellten im Resort sind Apachen.” Malcolms Augen glänzten bei der Erinnerung an die hübschen Mädchen, die seine Eltern aus dem Indianerreservat eingestellt hatten. Seine Teenagerjahre würde er für nichts auf der Welt tauschen.

„Echte Indianer?” Felicia Felicia mit ihren Wimpern, warf ihm einen erschrockenen Blick zu und lehnte sich zum Schutz an ihren neuen Sugardaddy. Sie hatte wirklich Glück gehabt, als ein so reicher älterer Mann an ihr Gefallen gefunden hatte. Wenn sie ihre Karten richtig ausspielte, würde ihr nie mehr etwas fehlen.

„Wie alt bist du? Fünf?” Tristian griff nach oben und schaltete seinen Comlink aus, angewidert, und dieses Gefühl kam nicht vom Hubschrauberflug.

Er rieb sich gereizt die Schläfe aufgrund der langsam aufkommenden Kopfschmerzen … in letzter Zeit hatte er jegliche Toleranz für dumme Menschen verloren. Er griff in seine Tasche und holte den kleinen Flachmann heraus, allerdings war dieser nicht mit Alkohol gefüllt. Es war ein indianisches Heilmittel für Kopfschmerzen, das sein Freund Hunter für ihn gemischt hatte und normalerweise innerhalb von Minuten wirkte. Er hoffte nur, dass es stark genug war, um die von dieser dummen Ziege und seinem Vater verursachten Kopfschmerzen loszuwerden.

Er wusste, was sein Vater im Sinne hatte. Felicia war wahrscheinlich Mitte zwanzig und schaute mehr aus wie die Trophäen-Schlampe seines Vaters als seine Freundin. In Momenten wie diesen war er froh, dass er nicht bei seinem Vater lebte.

Die ganze Situation machte ihn immer noch gewaltig ärgerlich. Es war nicht Angels Schuld, dass ihre Eltern nicht miteinander auskamen, warum musste sie dann ihre Heimat verlassen? Die Scheidung hatte ihn wütend gemacht, als er herausfand, dass der örtliche Richter ein Kind pro Elternteil entschieden hatte. Da Angel sechzehn Jahre alt war und er siebzehn wurden sie gegen ihren Willen getrennt.

Wenn er damals gewusst hätte, was er heute wusste … er hätte das niemals zugelassen. Weil er nicht schlau genug war, um das Ganze aufzuhalten ... hatte er Angel fast zwei Jahre lang nicht gesehen und hatte deshalb den Fehler gemacht, sie heute am Flughafen zu treffen. Er hatte sie viel zu sehr vermisst.

Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem boshaften Lächeln, als er sich daran erinnerte, dass der dämliche Richter, der ihn und seine Schwester getrennt hatte, in einem tragischen Unfall ums Leben gekommen war, genau einige Tage nachdem Angel gezwungen worden war, ihren Heimatort zu verlassen. Tristian tat es mit einem Achselzucken ab und warf einen Blick auf seine Schwester. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie ihr ganzes Leben in Sanctuary gelebt.

Angel und er waren die auserwählten Lieblinge von Oma Hart unter den sieben Enkeln und die Dinge in Sanctuary hatten sich noch mehr verbessert, als ihr Großvater sich vor drei Jahren bei einem Sturz von der Treppe das Genick gebrochen hatte.

Tristians Augen verhärteten sich bei dem Gedanken. Als es geschah, hatten sie keine Träne vergossen, weil weder Angel noch er den alten Mann ausstehen konnten. John Hart war beängstigend gemein … er starrte sie immer zornig an und sagte abscheuliche Dinge, wenn er dachte, dass ihm niemand zuhörte. Seine Schwester und er machten während des Aufwachsens ein Spiel daraus, ihren Großvater um jeden Preis zu vermeiden.

John Hart war ihm gegenüber immer am gemeinsten und behandelte ihn anders als die übrigen Enkelkinder. Tristian verdrängte die Erinnerungen hartnäckig und kam zum Schluss, dass der alte Mann das Kopfzerbrechen nicht wert war.

Sein Blick schweifte von seiner Schwester zu ihrem Freund Ashton Fox. Es war das erste Mal überhaupt, dass er Kenntnis von einem Freund seiner Schwester hatte. Tristian verzog keine Miene, als er den College-Jüngling betrachtete. Laut all seiner gesammelten Informationen schien Ashton in Ordnung zu sein und er hasste diese Tatsache, da er wollte, dass Angel wieder zurück nach Sanctuary ziehen sollte. Und das würde nicht passieren, wenn sie ihr Leben in Kalifornien genoss.

Ashton Fox war zwanzig Jahre alt, würde aber irgendwann in dieser Woche einundzwanzig werden … als ob ihm das nicht egal wäre. Vielleicht würde er eine Geburtstagsparty für ihn schmeißen und ihn so betrunken machen, dass er Angel ankotzen würde ... eventuell wird das helfen, ihre Beziehung genug zu zerstören, um sie zur Rückkehr nach Hause zu veranlassen. Wenn nicht, dann war er sicher, dass Hunter, Ray und ihm ... etwas anderes einfallen würde.

Tristian versuchte noch mehr Gründe zu finden, Ashton nicht zu mögen. Er hatte sogar seinen Onkel Robert, den Rechtsanwalt, gebeten, den Burschen einer sorgfältigen Hintergrundprüfung zu unterziehen. Robert Hart hatte bestätigt, dass Ashton aus einer wohlhabenden Familie stammte ... die aber nicht so viel Geld hatte wie die ihre. Trotzdem musste Tristian zugeben, dass es genug war, um ihn davon abzuhalten mit seiner Schwester nur wegen ihres Reichtums zusammen zu sein.

Allerdings fand er heraus, dass Ashton Fox sehr wohl eine Vorstrafe hatte ..., die aber dicht versiegelt war. Robert hatte vermutet, dass es wahrscheinlich etwas Geringfügiges wie betrunkenes Fahren als Teenager oder so war. Ashton studierte außerdem Medizin, obwohl er mit seinen zusammengebundenen, platinblonden Haaren, seiner sonnengebräunten Haut und seinen eisblauen Augen eher wie eine lebendige Werbung für Calvin Klein Jeans aussah.

Tristian runzelte die Stirn und überlegte sich, wenn das Alter von Ashton und Angel näher beieinanderliegen würde, könnten sie fast Zwillinge sein ... bis auf die Tatsache, dass Angels Haare länger waren. Sogar jetzt lächelten sich beide an, wie es Verliebte eben tun und es fing an ihm wirklich auf die Nerven zu gehen. Tristian ließ sich in seinen Sitz zurücksacken und beschloss aus dem Fenster zu schauen.

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