Tobende Herzen - Amy Blankenship страница 3.

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Aber manchmal erhaschte sie einen kurzen Blick auf den Mann hinter dem Beschützer. Es war in diesen seltenen Momenten, dass er anders erschien… weicher. Er tat manchmal unabsichtlich etwas, was bezeugte, dass er sich mehr um sie sorgte, als er zugab. Er war der einzige der fünf Beschützer, der durch das Herz der Zeit in ihre Welt gehen konnte, und sie fragte sich, wieso. Hatte das eine Bedeutung? Hatten sie im Geheimen eine Verbindung, die weiter ging, als die zwischen ihr und den anderen Beschützern?

Kyoko schnaubte, enttäuscht über sich selbst, weil sie immer noch an Toya dachte, nachdem sie beschlossen hatte, es nicht zu tun. Sie rieb ihre Haut und ihr Haar, bis sie glänzten und legte sich dann auf die Oberfläche des Wassers. Sie war noch nicht bereit, einen so wundervollen Ort zu verlassen. Sie konnte nicht wissen, ob sie ihn je wiedersehen würde.

Sie leerte ihre Gedanken und hörte dem Plätschern des Wassers zu. Ihre Augen geschlossen, entspannte sich Kyoko und ließ das Wasser sie streicheln.

*****

Kyou war seinen Brüdern aus der Ferne gefolgt… hatte oft die Gegend um sie von Dämonen gesäubert, die jede Bewegung des Mädchens verfolgten. Er war zu dem Schluss gekommen, dass entweder seine Brüder faul wurden, oder der Feind stärker. Die Dämonen, die sie jagten, wurden immer mächtiger.

Er konnte fühlen, dass sich die Gruppe auftrennte und knurrte missbilligend. Er atmete tief ein und folgte dem Geruch, der ihn rief. Gleich darauf erreichte er sein Ziel. Kyou schaute hinunter auf das kristallklare Wasser, während er in der Luft schwebte, und wandte sein engelsgleiches Gesicht dem Mädchen zu, das im glitzernden Wasser lag.

Keine Emotion wurde in seinem Gesicht sichtbar, als sein Blick sanft über ihren Körper glitt. Sein silbernes Haar wehte sanft in der leichten Brise, während schimmernde Strähnen über seinen Rücken bis zu seinen Oberschenkeln hingen. Er konnte ihren süßen Duft bis hinauf in die Baumwipfel riechen, wo er regungslos schwebte.

Kyou war süchtig nach dem Geruch dieses Mädchens, das zu schützen sein Schicksal war. Seine goldenen Augen beobachteten sie, wie sie im Wasser lag, wie eine nackte Wassergöttin, als locke sie ihn zu ihr. Sie war diejenige, die den Schützenden Herzkristall zurück in seine Welt gebracht hatte, was nichts als Chaos und Gefahr verursacht hatte. Das Zersplittern des Kristalls hatte ihr Schicksal schnell entschieden. Sie gehörte nun zu den Beschützern, obwohl er bezweifelte, dass sie diese Tatsache begriff.

Seine Lippen öffneten sich leicht, als er die Frau beobachtete, die er anfangs versucht hatte zu töten, aber es nie übers Herz gebracht hatte. In Wirklichkeit, hätte er sie ernsthaft tot gewollt… dann wäre sie tot. Stattdessen beschützte er sie aus der Ferne, während seine Brüder in ihrer Nähe blieben. Eine solche Unschuld sollte nicht alleine und schutzlos gelassen werden. Sein Blick verfinsterte sich über die Unfähigkeit seiner Brüder. Vielleicht sollte er derjenige sein, der sie aus der Nähe bewachte.

Kyou lächelte; etwas, was er fast nie tat. Ihm gefiel das Katz-und-Maus-Spiel, und die Priesterin musste ihre Lektion lernen, dass sie nicht alleine in einem so gefährlichen Land sein sollte.


Langsam schwebte er hinunter zu ihr und sah, dass ihre Augen geschlossen waren. Kyou lag ausgestreckt über ihr, ohne sie zu berühren, schwebte einfach nur in der Luft und ließ sein Haar einen Vorhang um sie beide erzeugen. Der weiche Fächer ihrer dunklen Wimpern über ihren cremigen Wangen ließ ihn den Atem anhalten. Sein Blick senkte sich auf ihre vollen, wunderbaren Lippen. Er legte seine eigenen Lippen an ihr Ohr und atmete seinen heißen Atem hinein.

Kyokos Augen öffneten sich schockiert und sie warf ihren Kopf herum, wodurch Kyous Lippen über ihre Wange streiften… und genau an ihren Lippen hielten. Sie sah geradewegs in Kyous goldene Augen. Sie waren hypnotisierend. Es war, als würde sie von einem Engel geküsst, aber… dies war Kyou. Toyas Bruder war kein Engel. Er war der gefürchtetste und mächtigste Beschützer dieser Welt. Er war auch einer ihrer Bewacher, obwohl sie ihn kaum je zu Gesicht bekam.

Sie verlor ihre Fähigkeit an der Oberfläche zu treiben und begann, ins Wasser zu sinken, aber es war ihr egal, solange es sie weg von diesen hypnotisierenden Augen brachte. Sie unterdrückte einen Schrei, als er plötzlich die Arme nach ihr ausstreckte und sie um ihren Rücken schlang, sie aus dem Wasser hob, bis sie über die gesamte Länge an ihn gedrückt war.

Kyou konnte ihre Angst vor ihm riechen und entschied, dass er diese Angst nicht wollte. Alle hatten Angst vor ihm… sogar seine Brüder. Seine goldenen Augen glühten, als er sie fest an sich presste, bis sie aufhörte, sich zu wehren. Der Schützende Herzkristall hatte vor langer Zeit entschieden, dass ihr Schicksal sie zu Verbündeten machte, und er wollte nicht haben, dass diejenige, die er beschützte, vor seinem Schutz Angst hatte. Kyou verwendete seine Fähigkeiten, in ihre Gedanken einzudringen und fand heraus, dass die Priesterin noch nie geküsst worden war… bis jetzt. Seine Augen wurden einen attraktiven Ton dunkler bei diesem Wissen.

Kyoko war so schockiert, dass sie nichts tun konnte, als in die flüssig goldenen Teiche seiner Augen zu sehen, und warten… Sie wusste nicht, worauf sie wartete, aber… Oh Gott, er war wunderschön. Sie bildete sich ein, dass sie ein leises Lächeln an seinen Mundwinkel ziehen sah. Sie blinzelte und fragte sich, ob er gerade ihre Gedanken gelesen hatte. Jetzt wusste sie, wieso sie dem goldenen Beschützer noch nie so nahe gewesen war… er war eine Gefahr für die Sinne.

Als er einen Drang, den er nicht kontrollieren konnte, fühlte, presste Kyou in einem kräftigen Kuss seine Lippen auf ihre, als würde er einen unbekannten Handel besiegeln. Es dauerte nur einige Sekunden, aber sie fühlten sich an wie eine Ewigkeit und als er den Kuss langsam beendete, fragte er sich, welchen Zauber sie ihm auferlegt hatte, dass er solch unbekannte Gefühle und Sehnsüchte fühlte. Kyou hielt sie fester… wollte sie nicht gehen lassen, noch nicht. Er betrachtete sie mit einem merkwürdigen Blick… fast verwundert, seine goldenen Augen schienen durch die Reflexion des Wassers als würden sie zerbrechen.

Er hatte die Priesterin lehren wollen, was passieren konnte, wenn sie alleine und ohne Schutz erwischt wurde, aber irgendwie war es mehr geworden. Er hätte es besser wissen, und sie nicht anfassen sollen. Seine Sinne öffneten sich und er fühlte, wie sich sein Bruder mit schnellem Schritt näherte. Er knurrte still über den Eindringling. Kyou schwebte über das Wasser zum Ufer, richtete sie beide auf und stellte sie sanft auf ihre Füße.

Als er sah, dass sie noch immer in einer Trance war, streckte er seine Hand aus und stricht mit seinem Daumen sanft über ihre weiche Wange, ihm gefiel die besitzergreifende Hitze, die sein Beschützerblut aufkochen ließ. Dem Drang noch einmal nachgebend, hob er ihr Gesicht wieder zu dem seinen hoch um ihr einen letzten glühenden Kuss zu geben, ehe er verschwand und nur eine einzelne, flatternde, goldene Feder zurückließ, die verschwand, als sie auf das Wasser zu ihren Füßen auftraf.

Nachdem Kyou verschwunden war, stand Kyoko noch einen Moment da, versuchte, sich zu erklären, was gerade passiert war. Dann holte sie geräuschvoll Luft und sah an sich selbst hinunter. Sie war nackt und er hatte sie berührt, sie festgehalten. Sie konnte nicht verhindern, dass etwas in ihrer Magengrube begann… Hitze. Etwas, das sie bisher… nur in diesen seltenen Momenten mit Toya gefühlt hatte.

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