Leos Hände - Лепри Андреа

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INHALT

Kapitel 1

Leo schaut fern

Kapitel 2

Liebeskummer

Kapitel 3

Der Kontakt

Kapitel 4

In der Lagerhalle

Kapitel 5

Die Situation überstürzt sich

Kapitel 6

Steves Tod

Kapitel 7

Die Befreiung

Kapitel 8

An der Beerdigung

Kapitel 9

Angriff auf den Schwarzen Mann

Kapitel 10

Beim Tierarzt

Kapitel 11

Im Labor

Kapitel 12

Der Plan

Kapitel 13

Vorbereitung auf die Flucht

Kapitel 14

Giotto bricht aus

Kapitel 15

Die Befreiung

Kapitel 16

Der Lieferwagen

Kapitel 17

Endlich frei

Kapitel 18

Auf dem Bauernhof

kapitel 19

Das melancholische Saufgelage

Kapitel 20

Giotto, der Philosoph

Kapitel 21

Betrachtungen

Kapitel 22

Bekenntnisse

Kapitel 23

Bei der Lagerhalle

Kapitel 24

In der Lagerhalle

Kapitel 25

Der Walkman

Kapitel 26

Giotto der Held

Kapitel 27

Die Geschichte wiederholt sich

Kapitel 28

Die Rettung

Kapitel 29

Die Operation

Kapitel 30

Das neue Leben

Kapitel 31

Die Nachbarn

Kapitel 32

Barbie und der Dobermann

Kapitel 33

Der Dobermann und ich

Kapitel 34

Das Geständnis

Kapitel 35

Stefanias Besuch

Kapitel 36

Puffis Neckereien

Kapitel 37

Die (Liebes)-Erklärung

Kapitel 38

Bitte um Hilfe

Kapitel 39

Romantisches Abendessen

Kapitel 40

Das Attentat

Kapitel 41

Das Erwachen

Kapitel 42

Wie ist Leo gestorben

Kapitel 43

Stefania kommt

Kapitel 44

Die Polizei

Kapitel 45

Wieder zu Hause

Kapitel 46

Schon wieder Stefania

Kapitel 47

Schnell lernen

Kapitel 48

Der erste Tag als Mensch

Kapitel 49

Der erste Ausgang

Kapitel 50

Der Einkauf

Kapitel 51

Meine Beerdigung

Kapitel 52

Italos Geist

Kapitel 53

Das Hundeparadies

Kapitel 54

Ich will meinen Körper wieder!

Kapitel 55

Der Deal

Kapitel 56

Die Prügelei

Kapitel 57

Einladung zum Abendessen

Kapitel 58

Auf dem Parkplatz

Kapitel 59

In der Zentrale

Kapitel 60

Vorbereitungen für das Abendessen

Kapitel 61

Die Falle

Kapitel 62

Das Buch über die Gespenster

Kapitel 63

Abendessen bei Stefania

Kapitel 64

Nach dem Abendessen

Kapitel 65

Zweifel und Versuchung

Kapitel 66

Sieg!

Kapitel 67

Am nächsten Tag

Kapitel 68

Endgültiger Kampf

Kapitel 69

Die Wendung

Kapitel 70

Die Zauberformeln

Kapitel 71

Die Monster kommen

Kapitel 72

Fazit

Kapitel 73

Die Rückgabe

Kapitel 74

„Das hat ganz schön lange gedauert!“

Kapitel 1

Leo schaut fern

Draußen war es stockdunkel, die Kirchenglocken hatten lange geläutet und ein herrlicher Duft nach etwas Essbarem drang unter der Eingangstür hervor. Die Nachbarn hatten eben angefangen zu streiten und Teller zu zertrümmern, wie jeden Abend, ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Looney Tunes bald anfangen würden! Ich rannte zur Couch, um es mir da bequem zu machen, in der Hoffnung, dass mein Lieblingstrickfilm Silvester gezeigt würde, dann drückte ich wahllos auf den Tasten der Fernbedienung herum, mit dem verflixten Versuch, die Lautstärke einzustellen. Als ich mich abermals fragte, weshalb die Fernbedienungen und ihre entsprechenden Tasten so klein hergestellt werden, trat Steve ein, und sogleich spielte sich pünktlich, wie an jedem regnerischen Abend, die gleiche Szene ab. Die nassen Sohlen seiner Schuhe rutschten auf dem Parket und er stolperte über den Teppich direkt gegen die Vitrine, die schon länger leer in einer Ecke am Eingang stand. Diese begann zu schwanken und Steve setzte zu einer Art griechisch-römischen Kampf an, um sie festzuhalten. Mein Freund Steve war ein Polizeiinspektor, ein echt guter Polizist, der beste, mit dem ich je zusammengearbeitet habe (eigentlich der einzige, wenn ich ehrlich sein soll!). So scharfsinnig und präzise, bestimmt und aufmerksam er bei der Arbeit war, so war im Privatleben ein Hudler. Er war unordentlich und zerstreut und außerdem schüchtern und unsicher. Gerade deswegen ist es ihm wahrscheinlich mit 37 Jahren noch nicht gelungen, eine ernste und feste Beziehung mit seinesgleichen aufzubauen. Nachdem sich Steve vom Kampf mit der Vitrine erholt hatte, fluchte er ein paarmal, rieb sich heftig das Knie, stampfte vor Wut und Schmerz mit dem Fuß auf den Boden und warf den abgenützten und durchnässten Regenmantel fluchend an den Kleiderhaken. Schließlich ließ er sich wie jeden Abend in den Sessel fallen, die Arme baumelnd über den Armlehnen und den Kopf in den Nacken geworfen. Er schloss für einen Augenblick die Augen, anscheinend um einen kurzen Moment des Friedens zu erheischen, besann sich aber und öffnete die Augen, um mich ernst zu mustern. Er stand auf und nahm mir die Fernbedienung weg, ohne meinen bösen Blick zu beachten, dann stürzte er sich erneut in den Sessel. Er stellte die Lautstärke, die ich eben erst mühsam eingestellt hatte, leiser und begann zu sprechen. Es war mir klar, was mich erwartete. Resigniert seufzte ich und flößte mir ein, dass ich Opfer einer regelrechten Ungerechtigkeit war: da arbeitet einer von morgens bis abends, schlecht bezahlt und wenig geschätzt, oft sogar schlecht behandelt und ohne sichere Aussichten auf Zukunft und Pension. Am Ende des Tages legst du dich ohne große Ansprüche und ohne jemanden zu stören auf die Couch, in der Hoffnung, in aller Ruhe lediglich einen Trickfilm zu schauen…aber nein! Du musst das Geschwätz deines Arbeitskollegen, der das verdammte Laster hat, sich niemals zu entspannen, über dich ergehen lassen. Ehrlich gesagt, hat er sich nicht oft so verhalten, aber wenn, dann habe ich ihn ernsthaft verabscheut, vor allem dann, wenn gerade die Looney Tunes am Fernseher liefen.

«Es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe, ich hatte zu tun. Bald werden wir uns den „Gesang eines Vögelchens“ anhören» sagte er mit hellbegeisterter Miene, und ich habe nie verstanden, weshalb er sich so gerne auf diese Art und Weise, wie die Figur aus einem Kriminalfilm vierter Kategorie, ausdrückte. Widerwillig drehte ich den Kopf, nur wenig, um den Fernseher nicht aus den Augen zu verlieren und schaute ihn scheinbar interessiert von unten her an.

«Genau so ist es, wir sind nahe dran, wir haben es fast geschafft!» fügte er aufgeregt hinzu, nachdem er lange genickt hatte, um meine Neugier auf Alarmstufe zu bringen. Ich schaute ihn weiterhin gedankenverloren an, ohne mit der Wimper zu zucken, aber nur für einen Augenblick. Sofort wanderten meine Augen, unwiderstehlich angezogen, wieder auf den Bildschirm. Der Kater Silvester hatte sich eben etwas zu weit über die Dachrinne gelehnt, so dass er vom Dach eines 26-stöckigen Hochhauses stürzte.

Kapitel 2

Liebeskummer

«Hey, ich spreche mit dir» ermahnte mich mein Begleiter, und wiederum betrachtete ich ihn irritiert. Wenn ich schon kein Audio haben konnte, so wollte ich mir doch zumindest den unglückseligen Sturz des Katers nicht entnehmen lassen. Als dieser benommen wieder aufstand, mit blutunterlaufenen Augen und den Vögelchen, die um seinen Kopf tanzten und alsbald in tausend Stücke zerbröckelten, zerplatzte ich vor Lachen.

«Ich habe einen neuen Kontakt,» beharrte Steve mit strahlenden Augen, «bald werden wir uns mit einem Vertrauten treffen. Er wird uns konkrete Beweise liefern, damit wir es endlich verhindern können, dass im Polizeirevier extra Geld in Umlauf gebracht werde. Wir werden so viele korrupte Agenten nach Hause schicken, dass die Behörden gezwungen sind, ein neues Auswahlverfahren auszuschreiben, ansonsten wird es in der Stadt zu wenige Polizisten geben…hey, hörst du mir überhaupt zu oder nicht?»

Ich schnaubte immer ärgerlicher und lenkte den Blick nun definitiv auf ihn, mittlerweile lief bereits der Abspann des Trickfilms. Ich streckte mich und bereitete mich geistig vor, spitzte die Ohren, um ihm zuzuhören und beschloss, dass ich am Ende seiner Geschichte ein Nickerchen machen werde. Aber mein Begleiter, längst beleidigt über mein Verhalten, gab es schließlich auf. Er griff nach hinten und drückte die Taste des Anrufbeantworters auf dem Schrank hinter ihm, um die Freisprechanlage einzuschalten.

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