Meisterwerk werden! – Ein sicherer Hit! – Ein Bestseller!
Wer könnte schon Schnüffelkatzen-Geschichten wie meiner widerstehen?
Jawoll – meine detektivischen Fähigkeiten würden mir den Weg zum Ruhm weisen!
Als Weihnachten vor der Tür stand, war die Zeit gekommen, damit anzufangen. Es lag ein aufregend kribbelndes Gefühl in der Luft.
Zweifellos! Weihnachten war meine Lieblingszeit des ganzen Jahres: der Duft der Kiefern, die glänzende Dekoration und vor allem unsere Geschenke unter den funkelnden Sternen unseres Weihnachtsbaums.
Als ich Cara und Fromage von meinem Tagebuch erzählt hatte, wollten sie nur wissen, wie wichtig ihre Rollen darin wären.
„Mal sehen“ war alles, was ich antworten konnte.
Ich hörte Cara ein „Besserwisserin“ murmeln, das ich vorgab zu ignorieren.
Das war MEIN Tagebuch und ICH entscheide, was ich hineinschreibe.
Also wirklich!
Besserwisserin, natürlich!
Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass meine Schwester und mein Bruder mein Tagebuch bekommen. Ich kann mir vorstellen, was hinein geschrieben würde:
✤ Von Fromage: Endlose Abhandlungen über seinen wunderbaren französischen Käse!
✤ Von Cara: Die neueste Schalmode und wie man sich hübsch macht!
Ich stellte mir im Traum eine Schar von Hündchen vor, die sich vor meinem überlegenen Intellekt verbeugen.
JAAA!
Ich bin Inca, die allerbeste Katzendetektivin!
Niemals würde eine Katze sooooo von den Massen verehrt werden.
Bravo! Inca!
DEZEMBER
12 Tage vor Weihnachten
Sonntag, später Abend:
Ich hatte plötzlich das seltsame Gefühl, dass wir beobachtet wurden.
Unsere Mama, Missy, hatte ein Feuer im Kamin angezündet, das Holz knisterte lebhaft. Im Cottage war es trotz der Kälte draußen warm und gemütlich.
Es war ein typischer Abend im Hause Inca. Cara, Fromage, Charlotte und ich saßen mit Mama, der jungen Menschenfrau, die wir alle gemeinsam besaßen, vor dem Kamin.
Ich hatte plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden, aber ich schüttelte meinen Kopf und beruhigte mich wieder.
Das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden, kam wieder zurück.
Um die anderen nicht zu beunruhigen schaute ich vorsichtig aus dem Fenster. Es war nichts zu sehen – nur die Dunkelheit mit ein wenig Licht vom großen, leuchtenden Mond über uns.
Ich dreht mich einmal um mich herum und legte mich wieder hin, mit dem Gesicht zum Fenster. Für den Fall, dass uns AUSSERIRDISCHE durch das Fenster angreifen.
Gerade als sich meine Augen schließen wollten, sah ich einen Schatten vor dem Fenster entlanghuschen. Ich öffnete meine Augen ganz weit und suchte.
Aber da war nichts. Nur die Idylle einer sehr dunklen Nacht.
Plötzlich bemerkte ich zwei leuchtend grüne Augen, die mich anstarrten.
Mein Herz stand still!
✤ War es ein Dämon?
✤ War es ein feuerspeiender Drache??
✤ War es eine schlängelnde Schlange???
✤ Stand meine größte Angst davor, real zu werden? Waren die Außerirdischen hinter uns her????
Mein Herz begann wie wild zu schlagen –
Ich sah wie sich eine kräftige, große, graue Pfote nach mir ausstreckt; das Fell in meinem Nacken richtete sich auf wie bei einem kampfbereiten Stachelschwein.
Dann dämmerte mir, dass die füllige Figur im Fenster, die immer wieder auftauchte und verschwand, nur das Gesicht unseres Freundes Monk war!
Ich atmete langsam aus und mein Herzschlag kehrte allmählich zu einem normalen Rhythmus zurück.
Monk, eine Russisch-Blau-Katze mit langen Beinen und großen, gold-grünen Augen war ziemlich gut aussehend und geschmeidig – wenn man auf stämmigere Typen steht.
Er trug immer eine leuchtend rote Fliege.
Monk war ein ziemlich schlauer Kater.
Versteht mich nicht falsch. Die meisten Katzen sind von Natur aus intelligent. Aber ich hatte gemerkt, dass Monk weitaus klüger war als die Mehrzahl der Katzen, die ich kennen gelernt hatte. Ich glaube, man könnte ihn schon als Streberkatze bezeichnen.
Monk wohnte nebenan, mit Solo (einem weltberühmten Detektiv), seinem Assistenten Hobbs und Terrance, einem großen Hund.
Terrance war Monks bester Freund und selbst ein großer Hunde-Detektiv.
Ich stand langsam auf, um die anderen nicht zu stören, sprang aus dem Fenster und gesellte mich zu Monk unter dem dichten Gebüsch, das unser Cottage von dem weitläufigen Garten vor seinem großen Haus trennte.
„Was ist los, Monk?“, schnurrte ich leise.
Der sonst ruhige und gelassene Monk sah ziemlich erschüttert aus.
Meine Ohren flatterten und mein Nackenfell, das sich vorhin gelegt hatte, richtete sich wieder auf, als ich spürte, wie aufgeregt er war.
„Ist alles in Ordnung?“, miaute ich und versuchte dabei, mich selbst zu beruhigen.
Monk schluckte und antwortete in seinem üblichen gemächlichen Miau und bemühte sich, seine Aufregung zu unterdrücken.
„Ihr Katzen müsst heute Abend vorbeikommen. Terrance hat einige unerwartete Neuigkeiten für uns“, murmelte er.
Ich versprach ihm, dass wir das tun werden, sobald Mama eingeschlafen ist.
Ich eilte zu den anderen zurück, um die Nachricht zu überbringen und fragte mich, was den normalerweise so ruhigen Monk bedrückte.
Sonntagnacht:
Die Nacht war pechschwarz, als wir zu Monks Haus hinüberhuschten. Im Vergleich zu unserem kleinen und bescheidenen
Cottage lebte Monk in einem riesigen und schicken Haus. Aber wir liebten unser kleines Cottage und wollten es für nichts auf der Welt umtauschen.
Wir tappten durch die große Küche, in der Fromage anhielt, um an dem verlockenden Sahneteller zu schnuppern, den Hobbs für Monk hinterlassen hatte.
„Komm schon, Fromage“, fauchte Cara. „Monk wird sich nicht allzu sehr freuen, wenn du über seinen Snack herfällst, ohne ihn zu fragen.“
„Auf keinen Fall mache ich das, Cara, Monk ist mein Kumpel“, antwortete Fromage, während er Cara die Zunge herausstreckte.
Er folgte uns schließlich und blickte sehnsüchtig auf den vollen Teller Sahne zurück.
Monk und Terrance saßen zusammen in einem warmen Raum vor einem riesigen Kamin, in dem das Holz noch knisterte.
Zuerst war ich von der Freundschaft zwischen Monk und Terrance überrascht gewesen.
Wie kann eine kluge Katze wie Monk so nett zu einem Hund sein?
Dann hatte ich Terrance selbst kennengelernt und ich war gezwungen, meine Meinung zu ändern.
Wir Katzen hatten eine schlechte Meinung von Hunden. Aber Terrance war jemand, den sogar wir Katzen zu mögen und zu respektieren gelernt hatten.
Um ehrlich zu sein, hatte sich unsere Meinung über Hunde langsam geändert.
Wir waren vor unserer Ankunft in London noch nie mit Hunden unterwegs gewesen. Das wollten wir auch nie. Wir hatten sie als schreckliche, haarige Bestien betrachtet, die ein wenig unangenehm rochen.
Das war jetzt anders. Wir hatten zwei gute Hundefreunde, mit denen wir täglich zusammen waren.
Terrance und Polo!
Terrance war ein imposanter Hund, ein Golden Retriever mit langen goldenen Haaren. Er ist ein kluges Hündchen, trotz seines eher trotteligen Grinsens und seiner rosanen, sabbernden, labbrigen Zunge.
Er war dafür berühmt, Solo bei der Lösung vieler Kriminalfälle geholfen zu haben.
Wenn es eine Sache gab, die ich respektierte, dann war es seine Beliebtheit sowohl in der Tierwelt als auch bei den zweibeinigen menschlichen Freunden um uns herum.
Vergessen wir sein dummes Grinsen und seine sabbernde Zunge.
Ich hätte selbst etwas von dieser Popularität gebrauchen können.
Terrance ging mit Solo und Hobbs in der Regel überall hin.
Solo hatte Terrance auf eine renommierte Hundeschule geschickt. Solo bereute es keineswegs, denn Terrance hatte seine Abschlussklasse an der Canine Search and Rescue Academy als Klassenbester angeführt. Terrance war ein wertvoller Partner in der von Solo geleiteten Detektei.