Морган Райс - Soldat, Bruder, Zauberer стр 7.

Шрифт
Фон

Doch Lucious blieb auf Abstand zu ihnen und hielt sich an die Bereiche des Decks, die man ihm zugewiesen hatte, als wäre er ein Bürger, den man anwies, wo er zu stehen hatte. Als könnte er nicht rechtmäßig jedes Schiff des Reichs für sich beanspruchen, wenn er nur wollte.

Doch der Kapitän des Boots tat genau das. Er hatte Lucious die klare Anweisung gegeben, keinen Ärger zu machen und sich von der Mannschaft fernzuhalten solange sie arbeitete.

„Sonst fliegst du über Bord und kannst nach Felldust schwimmen“, hatte der Mann gesagt.

Vielleicht hättest du ihn genauso wie mich töten sollen.

„Ich bin nicht verrückt“, sagte Lucious sich selbst. „Ich bin nicht verrückt.“

Er würde das nicht länger hinnehmen, so wie er es nicht länger hinnehmen würde, dass die Männer zu ihm hinabblickten, als wäre er von keinerlei Wichtigkeit. Er erinnerte sich noch immer an den Zustand kaltblütiger Raserei, in dem er sich befunden hatte, als er auf seinen Vater eingeschlagen hatte. Er fühlte noch immer das Gewicht der Statue in seiner Hand, wie er damit zuschlug, um das zu bewahren, was ihm gehörte.

„Du hast mich dazu gebracht“, murmelte Lucious. „Du hast mir keine Wahl gelassen.“

So wie jedes andere deiner Opfer dir keine Wahl gelassen hat, sagte seine innere Stimme. Wie viele Menschen haben durch dich ihr Leben verloren?

„Warum ist das wichtig?“ fragte Lucious. Er schritt zur Reling und schrie über die brausende See. „Es ist völlig egal!“

„Halt den Mund, Junge, wir versuchen hier zu arbeiten!“ rief der Kapitän vom Steuerrad ihm zu.

Nicht einmal mitten auf dem Ozean kannst du es richtig machen, sagte die Stimme in ihm.

„Halt die Klappe“, zischte Lucious. „Halt die Klappe!“

„Wie kannst du es wagen, so etwas zu mir zu sagen, Junge?“ fragte der Kapitän und trat zu ihm auf das Hauptdeck, um ihn zur Rede zu stellen. Der Mann war größer als Lucious und normalerweise hätte ihn jetzt Angst ergriffen. Doch die Erinnerungen waren so stark, dass für die Angst kein Raum mehr blieb. Erinnerungen an Gewalt. Erinnerungen an all das Blut. „Ich bin der Kapitän dieses Schiffs!“

„Und ich bin der König!“ schoss Lucious zurück. Er holte zu einem Schlag aus, der den anderen Mann an seinem Kiefer treffen und ihn zurücktaumeln lassen sollte. Er hatte noch nie an gerechte Kämpfe geglaubt.

Der Kapitän trat jedoch zurück und wich so mühelos dem Schlag aus. Lucious rutschte aus und in diesem Moment schlug der andere Mann zu.

Er schlug ihn! Als wäre er eine Hure, die sich erdreistet hatte, sich zu widersetzen und nicht ein kampfeswürdiger Krieger. Ein Prinz!

Der Schlag genügte, um ihn auf den Boden des Decks zu schicken und Lucious grummelte leise.

Halt dich besser zurück, Junge, flüsterte die Stimme seines Vaters.

„Halt die Klappe!“

Er griff nach seinem Messer, das er in der Tunika trug. Doch daraufhin versetzte Kapitän Arvan ihm einen Tritt.

Der erste Tritt erwischte Lucious so schwer im Magen, dass er sich von seinen Knien auf den Rücken abrollte. Der zweite Tritt traf nur seinen Kopf, doch er war heftig genug, dass Sterne vor seinen Augen zu tanzen begannen. Doch das brachte die Stimme seines Vaters immer noch nicht zum Schweigen.

Nenn dich nur einen Krieger. Ich weiß, dass du es besser weißt.

Das war leicht gesagt, wenn man nicht derjenige war, der gerade auf einem Schiffsdeck zu Tode gedroschen wurde.

„Du glaubst wohl, dass du mich erstechen kannst, Junge?“ fragte Kapitän Arvan. „Ich würde deine Knochen verkaufen, wenn ich überzeugt wäre, dass sie etwas einbringen würden. Doch so werden wir dich einfach ins Wasser werfen und sehen, ob vielleicht die Haie an dir Interesse zeigen!“ Er machte eine Pause und verdeutlichte das Gesagte mit einem weiteren Tritt. „Ihr zwei, greift ihn. Wir werden sehen, wie gut der Adel auf dem Wasser treibt.“

„Ich bin ein König!“ protestierte Lucious, als raue Hände nach ihm griffen. „Ein König!“

Und schon bald bist du kein König mehr, antwortete die Stimme seines Vaters.

Lucious hatte das Gefühl, schwerelos zu sein, als die Männer ihn so hoch in die Luft hoben, dass er das endlose Wasser um ihn sehen konnte. Dort hinein würden sie ihn werfen, um ihn zu ertränken. Doch so endlos war das Meer gar nicht, oder? Konnte er nicht –

„Land in Sicht!“ rief ihr Späher.

Die Spannung hielt noch einen Moment lang an und Lucious war sich sicher, dass er trotzdem im Wasser landen würde.

Dann donnerte Kapitän Arvans Stimme über das Schiff.

„Lasst diesen königlichen Lump wieder runter! Wir haben jetzt alle unsere Aufgaben, und wir werden uns später um ihn kümmern.“

Die Matrosen stellten keine weiteren Fragen. Sie ließen Lucious vielmehr auf das Deck fallen und machten sich mit dem Rest der Mannschaft daran, die Taue einzuholen.

Du solltest dankbar sein, flüsterte die Stimme seines Vaters.

Lucious war jedoch alles andere als dankbar. Im Geiste setzte er das Schiff und seine Mannschaft auf die Liste derjenigen, die für ihre Taten bezahlen würden, wenn er erst seinen Thron zurück hatte. Er würde sehen, wie sie in Flammen aufgingen.

Er würde sehen, wie sie alle in Flammen aufgingen.

KAPITEL FÜNF

Thanos saß in seinem Käfig und erwartete seinen Tod. Wie er sich auch drehte und wendete, die Sonne über dem Hof schien ihn langsam zu rösten, während die Wachen den Galgen errichteten, an dem er seinen Tod finden würde. Thanos hatte sich noch nie so hilflos gefühlt.

Oder so durstig. Sie schenkten ihm keine Beachtung, gaben ihm weder Essen noch Trinken und beschäftigten sich nur dann mit ihm, wenn sie ihre Schwerter an den Stangen seines Käfigs entlangrasseln ließen, um ihn zu verspotten.

Bedienstete eilten Besorgungen machend über den Hof, und ließen vermuten, dass im Schloss etwas vor sich ging, von dem Thanos nichts wusste. Vielleicht war dies nach dem Tod eines Königs auch schlicht der Lauf der Dinge. Vielleicht war diese Geschäftigkeit auch nur Königin Athenas Art über Delos so zu herrschen, wie sie es wollte.

Thanos konnte sich vorstellen, dass die Königin es so wollte. Während andere sich in ihrer Trauer zurückgezogen hätten und kaum in der Lage gewesen wären, zu funktionieren, konnte Thanos sich vorstellen, dass sie den Tod ihres Mannes als eine Gelegenheit verstand, die genutzt werden musste.

Thanos umklammerte die Gitterstäbe seines Käfigs. Es war recht wahrscheinlich, dass er hier der einzige war, der wirklich um seinen Vater trauerte. Die Bediensteten und Menschen von Delos hatten jeden Grund ihren König zu hassen. Athena war so sehr in ihre Pläne vertieft, um sich ernsthaft damit zu beschäftigen. Und was Lucious anbelangte...

„Ich werde dich finden“, versprach Thanos. „Es wird Gerechtigkeit geben. Für alles.“

„Oh, es wird Gerechtigkeit geben“, sagte einer der Wachen. „Sobald wir dich für das, was du getan hast, ausweiden.“

Er schlug gegen die Stangen und erwischte Thanos’ Finger so, dass er vor Schmerzen fauchte. Thanos wollte nach ihm greifen, doch der Wächter lachte nur, tänzelte rückwärts und gesellte sich wieder zu den anderen, die damit beschäftigt waren, die Bühne zu errichten, auf der Thanos letztendlich getötet würde.

Es war eine Bühne. Das Ganze diente vor allem dem Zweck der Unterhaltung. In einem einzigen Akt der Gewalt würde Athena die Kontrolle über das Reich übernehmen, indem sie die größte Gefahr für ihre Macht auslöschte und gleichzeitig zeigte, dass sie trotz der Thronbesteigung ihres Sohns weiterhin über die Schalthebel der Macht waltete.

Vielleicht glaubte sie wirklich, dass es so funktionieren würde. Wenn dann wünschte Thanos ihr viel Glück dabei. Athena war bösartig und herrschsüchtig, doch ihr Sohn war ein uneingeschränkter Verrückter. Er hatte bereits seinen Vater auf dem Gewissen, und wenn seine Mutter glaubte, ihn kontrollieren zu können, dann würde sie alle Hilfe brauchen, die sie kriegen konnte.

Ваша оценка очень важна

0
Шрифт
Фон

Помогите Вашим друзьям узнать о библиотеке

Скачать книгу

Если нет возможности читать онлайн, скачайте книгу файлом для электронной книжки и читайте офлайн.

fb2.zip txt txt.zip rtf.zip a4.pdf a6.pdf mobi.prc epub ios.epub fb3

Популярные книги автора