„Ja, ich will“, sagte Sophia neben Kate.
“Und du Kate vom Haus Danse nimmst du Will … Sohn von Thomas dem Schmied, zu deinem Mann?”
„Habe ich das nicht gerade gesagt?“, sagte Kate und versuchte nicht zu lachen, bei der Unfähigkeit der alten Frau, nicht zu verstehen, dass ein Sohn eines Schmieds vielleicht keinen Hausnamen hatte. „Okay, okay, ja ich will.“
„Willst du Sebastian vom Haus Flamberg Sophia vom Haus Danse zu deiner Frau nehmen?“
„Ja, ich will“, sagte Sebastian.
„Und du Will willst du Kate vom Haus Danse zu deiner Frau nehmen?“
“Ich will”, sagte er und hörte sich glücklicher an, als Kate vermutete, wie jemand sein konnte, bei der Aussicht darauf den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen.
„Dann ist es mir eine Freude, zu erklären, dass ihr eins seid, vereinigt vor den Augen der Göttin“, gab die Priesterin bekannt.
Aber Kate hörte sie nicht mehr. Sie war schon viel zu sehr damit beschäftigt, Will zu küssen.
KAPITEL ZWEI
Der Krähenmeister beobachtete seine Flotte mit Zufriedenheit, als sie an das Land der nördlichen Küste segelten, was einmal dem Königreich der Witwe gehört hatte. Die Invasionsflotte war wie ein Blutstrom im Wasser, die Krähen flogen hoch oben in Herden, die eher wie Sturmwolken aussahen.
Vorne lag ein kleiner Fischerhafen, kaum ein geeigneter Start für seinen Feldzug, aber nach der Zeit, die er auf See verbracht hatte, wäre es ein willkommener Vorgeschmack für die Dinge, die kamen. Die Schiffe blieben zurück, warteten auf sein Signal und der Krähenmeister hielt einen Moment inne, um die Schönheit von all dem aufzunehmen und den Frieden, den das Sonnenlicht ausstrahlte.
Er winkte träge und flüsterte, wissend, dass ein Hundert Krähenvögel die Wörter zu seinen Kapitänen krächzen würden. „Lasst uns anfangen.“
Die Schiffe begannen sich wie individuelle Komponenten einer wunderschönen Todesmaschine vorwärtszubewegen, jedes glitt an seine zugeteilte Stelle, als sie zum Hafen fuhren. Der Krähenmeister nahm an, dass die Kapitäne wetteifern würden, um zu sehen, wer seine Aufgabe am genausten ausführen konnte, wer ihm mit dem Gehorsam seiner Crew am besten zufriedenstellen konnte. Sie schienen nie zu lernen, dass es ihm egal war und nur die Toten, die folgen würden wichtig waren.
„Es wird Tote geben“, murmelte er, als einer seiner Haustiere auf seiner Schulter landete. „Es wird genug Tote auf der Welt geben.“
Die Krähe krächzte seine Zustimmung, so wie es sein sollte. Seine Kreaturen hatten in den letzten Wochen gut gegessen, die Toten vom Krieg um Ashton füllten immer noch seine Speicher der Macht, selbst als täglich neue Todesfälle aus dem Reich der Neuen Armee kamen.
“Es wird heute noch mehr geben”, sagte er mit einem grimmigen Lächeln, als sowohl Soldaten und Möchtegern Soldaten sich aufstellten, um ihre Heime an der Bucht zu verteidigen.
Kannnonenschüsse erklangen, die ersten Schüsse erklangen über dem Wasser, das Krachen ihres Einschlags war nachhallend. Schon bald würde die Luft so dick vor Rauch sein, dass er der Einzige wäre, der noch sehen konnte, was passierte, dank seiner Vögel. Schon bald würden seine Männer seinen Befehlen absolut vertrauen müssen.
„Sage der dritten Kompanie, sich weiter auszubreiten“, sagte er zu einem seiner Verbündeten. „Das wird jeden davon abhalten, die Küste hoch zu fliehen.“
„Ja, mein Lord“, antwortete der junge Mann.
„Macht für mich ein Landungsboot fertig.“
„Ja, mein Lord.“
“Und erinnere die Männer an meine Befehle: diejenigen, die sich widersetzen werden gnadenlos getötet.”
„Ja, mein Lord“, sagte der Helfer wieder.
Als wenn der Kapitän des Krähenmeisters erinnert werden müsste. Sie kannten seine Regeln, seine Wünsche. Er saß am Deck des Flaggschiffs und sah die Kannnonenkugeln einschlagen und Männer unter dem Kugelhagel der Musketen fallen. Endlich entschied er, dass der Moment reif war und er ging zum Landungsboot, das heruntergelassen worden war und überprüfte seine Waffen.
„Rudern“, befahl er den Männern und sie begannen zu rudern, bemüht ihn ans Ufer zu seinen Truppen zu bringen.
Er hielt eine Hand hoch, als seine Krähen ihn warnten und die Männer hielten noch rechtzeitig an, ehe eine Kugel von einer älteren Kannnone vor ihnen ins Wasser krachte.
„Weiter.“
Das Landungsboot glitt durch die Wellen, und trotz der überwältigenden Kraft der neuen Armee sprangen einige der wartenden Männer zum Angriff. Der Krähenmeister sprang mit erhobenem Schwert auf die Ufermauer, um sie zu treffen.
Er schnitt dem Ersten durch die Brust, dann trat er zur Seite, als ein weiterer ihn angriff. Er parierte einen Schlag und tötete einen weiteren Mann mit der beiläufigen Effizienz von langer Übung. Es war so dumm von Männern wie diesem hier zu glauben, dass sie darauf hoffen konnten, ihn abzuwehren oder ihn sogar zu verletzen. Nur zwei Menschen hatten das in letzter Zeit geschafft und sowohl Kate Danse als auch ihr abscheulicher Bruder würden noch dafür sterben.
Für jetzt war das weder ein Kampf noch eine Schlächterei und der Krähenmeister feierte das. Er hackte und stieß, brachte mit jeder Bewegung Feinde nieder. Als er eine junge Frau sah, die weglaufen wollte, zog er eine Pistole und schoss ihr in den Rücken, dann machte er mit seiner dringlichen Arbeit weiter.
„Bitte“, bat ein Mann und warf sein Schwert als Zeichen der Ergebung nieder. Der Krähenmeister schlachtete ihn ab und ging zum nächsten über.
Das Schlachten war so unvermeidlich wie auch notwendig. Eine Zerstreuung von schlecht bewaffneten Milizen konnte nicht darauf hoffen, sich gegen diese vielen Feinde zu verteidigen. Es geschah so schnell, dass es schwer vorstellbar war, was sie erreicht hatten, indem sie überhaupt durchgehalten hatten. Wahrscheinlich hatte das was mit Ehre oder irgendeinem anderen Quatsch zu tun.
“Ah”, sagte der Krähenmeister zu sich selbst, als er durch die Augen einer seiner Kreaturen schaute und einen Menschenknoten sah, der in die nahen Berge floh, in Richtung Süden. Er kam wieder zu sich selbst und schaute zum nächsten seiner Kapitäne. „Eine Gruppe Bewohner flieht auf einem Pfad nicht weit von hier. Nimm Männer mit und schlachte sie alle, bitte.“
„Ja, mein Lord“, erwiderte der Mann. Wenn die Arbeit des Tötens von Unschuldigen ihn störte, dann zeigte er es nicht. Aber wenn er auch ein Mann gewesen wäre, der sich solchen Dingen widersetzte, dann hätte der Krähenmeister ihn schon lange vorher getötet.
Der Krähenmeister stand im Gefolge des Kampfes und hörte der Art von Stille zu, die nur vom Tod kam. Er hörte den Krähen zu, als sie landeten, und ihre Arbeit begannen und fühlte die Macht fließen, als sie ihren Anteil fraßen. Es war ein klägliches Rinnsal im Vergleich zu den Kriegen, die vorher stattgefunden hatten, aber es würde noch mehr geben.
Er schickte sein Bewusstsein in seine Geschöpfe und ließ sie mit seiner Stimme sprechen. „Diese Stadt gehört mir“, sagte er. „Gebt auf oder ihr werdet sterben. Liefert all diejenigen mit Magie oder ihr werdet sterben. Tut, was euch befohlen wird oder ihr werdet sterben. Ihr seid jetzt nichts mehr und nichts weniger als Sklaven. Gehorcht und ihr werdet noch kein Krähenfutter werden. Gehorcht nicht und ihr werdet sterben.“
Er schickte seine Kreaturen in die Luft und ließ sie das Land, das er bei seinem ersten Anlauf eingenommen hatte, beobachten. Er konnte den Horizont sehen, der sich weit von ihm ausstreckte, mit all den Versprechungen von noch mehr Land zum Erobern, noch mehr Toten um seine Tiere zu füttern.
Der Krähenmeister empfing normalerweise keine Vision. Bestenfalls gaben ihm seine Krähen genug Aufschlüsse darüber, was passieren würde. Er war keine Hexe vom Brunnen, die an den Fäden der Zukunft ziehen konnte und selbst ihren eigenen Tod nicht vorhersehen hatte können. Jetzt erreichte ihn die Vision, geboren auf den Flügeln seiner Hausstiere.